. heute geht es weiter nach kiew.
wie ihr alle gelesen habt, verbringe ich das wochenende an der chemisbude, welche u.a auch teile für Kamaz und Co herstellt. diw zeit bekam ich gut rum, indem ich mal den truck von innen und außen etwas sauber machte. kaum zu glauben, was für ein dreck sich ansammeln kann. am sonntag wurde ich wider erwarten abgeladen. naja mir solls recht sein. nur die rücktour stand nioch nicht fest. während ich mich dann noch um die schrift an den reifen kümmerte, hörte ich wie drin das telefon klingelte. nach einen kleinen hechtsprung ins führerhaus nahm ich ab und franzi meldete sich. oha.....
ich bekäme eine ladung mach kiew, wei lmarcus so einsam wäre. wir beide sollten dann in kiew warten und sozusagen im konvoi richtung westen fahren.
es sind ein paar paletten hiervon und ein bisschen was davon. da muss nach kiew in ein zwischenlager, weiter als kiew fahren wir nicht mehr, sagte sie mir. zu gefährlich.
hm gut, aber die strecke die ich vor mir habe hat es auch in sich. von meiner kleinen hatte sie auch nix gehört :cry:
ich wünschte ihr noch einen schönen tag und versuchte mich abzulenken, um nicht die ganze zeit an mein schatz zu denken.
am nächsten tag wurde ich in der früh beladen, mit der hand wohl bemerkt.
das ganze zog sich bis in die mittagszeit hin, man gab mir noch die papiere für den zoll und dergleichen. dann konnt ich aufbrechen. endlich, nur weg hier. der weg führt mich erstmal über eine miserable landstraße aus stalins zeiten, aber der blick auf die landschaft entschädigt, wenn auch nur halbwegs.
und so geht es weiter, das lenkrad immer fest in den händen, damit wir nicht mal im graben landen, wenn ich mal ein dicken oschi übersehe. im cd-radio läuft hammerfall und der tag ist wunderschön. liebend gern würde ich eine pause machen, doch auch hier habe ich eine terminfracht geladen und man sagte, ich solle bitte nur auf bewachten rastplätzen halten, also fällt der hier mitten in der pampa schonmal weg.
und so geht es weiter, kilometer um kilometer. wenn man bedenkt, dass diese gegend abends extrem gefährlich ist, bin ich heilfroh, dass es gerade nachmittag ist. nach einer gewissen zeit verlasse ich die schonen sonneblumenfelder und der wald bestimmt nun das landschaftsbild.
die autobahn ist nicht mehr weit.
kurz bevor es auf die bahn geht, wundere ich mich, warum zur zeit noch keiner angerufen hat, um mal nach dem rechten zu fragen. das sehe ich kein emfang. auch nicht schlecht, da nervt mich wenigstens keiner :mrgreen:
aber michéllé könnte sich aber auch wenigstens mal melden.....
man macht sich doch schon so seine gedanken. doch es hilft nix, nachdenken kann ich, wenn ich die gardine schließe und ich mich nicht auf die straße konzentrieren muss.
doch es wird zeit für eine pause, wie schnell die zeit doch verrinnt :shock:
es ist später nachmittag, als ich einen geeigneten parkplatz finde. erstmal für kleine und große jungs. dann muss ich noch ein bisschen einkaufen,wer weiß was mich an der grenze erwartet. nachdem ich meinen kleinen aber feinen kühlschrank aufgefüllt habe und nebenbei mir noch ein paar schachteln von den papirossi gegönnt habe (der rest ist nicht ertragbar) setzte ich erstmal kaffee an und schmiss mal den lappi an.
prompt bekam ich einen anruf von meinen kollegen, er wollte mich nur vorwarnen. die zöllner sind heute besonders scharf. neeee oder, gibst denn sowas....
wir quatschten noch eine weile üebr andere belanglose sachen, bevor es hieß: motor an und weiter gehts in die hölle des löwen.
der weg ist klar definiert und weiter auf den erben stalins. ob wohl ich schon über schlechtere autobahnen gefahren bin. der actros blubbert schön vor sich hin und stecke mir erstmal in aller seelenruhe ne papirossi an. die landschaft ist so trist und eintönig, dass ich euch lieber keine bilder zeigen will. doch irgendwann zu etwas späterer stunde und kurz vor dem zweiten pflichtstop fahre ich an den vororten von minsk vorbei. da kommt mir gleich eine schöen erinnerung, die ladung die damals zum flughafen musste......
es kommt ein dickes schmunzeln über mein gesicht und ich fahre den parkplatz an.
noch fix ein paar sonnenstrahlen tanken, bevor es richitg dunkel wird und nochmal tief durchatmen, denn jetzt kommt der gefährlichste teil der ganzen tour. die landstraße geht größtenteils durch unbewohntes gebiet. doch erstmal ist essen angesagt und nochmal ein kurzer gang zm klo, wer weiß ob ich jemals wieder dazu komme.
so nachdem alles erledigt war, geht es nun runter von der bahn und rauf auf die schlechte landstraße.
ich stelle mal die funke an, wer weiß welche nationalitäten hier so schnattern und besinne mich an eine regel an früher, wo ich noch tiefer in den osten gefahren bin, egal was auf der straße liegt, halt ja nicht an, es könnte eine falle sein.
den blick immer fest auf die straße geheftet, ertönt plötzlich wildes geschnatter, ich frage mal in englisch nach, was da draußen los ist. einer sagte mir in sehr schlechten englisch, dass ein lkw auf der seite liege und er meinte auch, fahr da einfach dran vorbei und tu so, als hättest du nix gesehen.
und tatsächlich, kurze zeit später. da liegt wirklich ein lkw auf der seite....
ich kann mir schon denken, was da los ist, bestimmt einer eingeschlafen oder er wollte einem reh ausweichen, die hier die straße säumen (wie ihr aus hom seinem tagebuch sehen könnt) jedenfalls wird es zeit die gardinen zu schließen, denn ich bin hundemüde und mein schädel brummt von den starken fluppen. doch erst muss ich heil über die grenze. zum glück ist nicht viel los, weil nur noch die verrückten hier unterwegs sind.
trotzdem werde ich rausgewunken und lege zwischen den papieren den letzten 10 dollar- schein rein, den ich noch habe und schaumer mal was dabei rauskommt. als er das sah, grinste er schelmisch und zwei stunden später hatte ich den stempel. nun aber weg hier.....
in einem kleinen ort namens bobrujsk sage ich mir selber, es reicht für heute. der parkplatz ist zwar nicht bewacht, aber was solls.
ich mache dei alarmanlage des actros scharf und lege mich hinten ins feine bettchen. nach einem sehr unruhigen schlaf, klingelt in der früh der wecker, das nächste mal schmeiß ich ihn aus dem fenster
ich mache noch einen kleinen rundgang und stelle fest, dass nix fehlt.....
während die kaffeemaschine blubbert mache ich mich weiter auf dem weg nach kiew. heute ist abladetermin.
kurze zeit später erreiche ich wieder die autobahn und mir fällt ein riesiger stein vom herzen, dass mir nix passiert ist. doch nun erstmal rauf auf dem parkplatz und ab zur morgentoilette. ich will ja nicht stinken, wie ein moschusochse,wenn ich dort erscheine.
eine halbe stunde später ist alles fertig und während ich an dörfern vorbeifahre, die die autobahn säumen, esse ich nebenbei noch meine bemme.
und komischerweise hab ich hier wieder handynetz. es dauert nicht lang, da kommt der erste anruf. wer ruft denn so früh an.... :shock:
es war mein schatz, ich habe mich so gefreut, dass ich beinahe mit der leitplanke verheiratet gewsen wäre....
sie ließ mich gar nicht zu wort kommen, es ginge ihr soweit gut und ihr bruder macht riesige fortschritte. es wird wohl eine leichte hemisymptomatik behalten, aber das stört ihn auch fast nicht mehr. na das sind doch mal erfreuliche nachrichten, deswegen habe sie sich nicht gemeldet.
wir quatschen und quatschen und quatschen. kiew rückt immer näher. die zeit vergeht wie im fluge und alle meine sorgen sind wie weggeweht.
nachdem ich dann von der autobahn runter bin, mussten wir beide leider schluss machen, denn sie musste ja auf arbeit. wir gaben uns noch ein küsschen durchs telefon und nach einigen suchen und fragen, gelangte ich auf dem hof des zwischenlagers.
nanu, noch keiner da oder was. naja ich werd dann erstmal die anmeldung suchen, die muss es ja schließlich irgendwo geben, hauptsache ixh bin heil angekommen, dem truck und meinem schatz geht es gut.
fortsetzung kommt bald
bis dahin viel spaß beim lesen wünscht die WTS und chloro